24. Februar 2008

Flugrost


Auf der Reise vom Süd- schwarzwald, wo Marie ihre ersten 22 Jahre verbracht hatte, nach Hamburg mit dem Autozug der Deutschen Bahn AG machte Marie die Bekanntschaft mit Flugrost. Ein nicht unübliches Problem beim Autotransport auf den "modernen" Fahrzeugen der Bahn, wie mir hinterher klar wurde.
Ich dachte, ich sehe nicht richtig, alles voller winziger Partikel, die sich auf den Lack geklebt hatten. Nicht einfach so zu entfernen. Sehr schön konnte ich dabei den Weg des Fahrtwindes nachvollziehen. Es geht doch nichts über eine ordentliche Abrisskante am Heck, dort sammelte sich der Flugrost dann auch an. Sonst wäre der cw-Wert auch nicht so überraschend gut bei 0,39.

Was also tun? Ich habe verschiedene Profi-Mittel besorgt, die wie Kleister auf den Lack aufgetragen werden und den Flugrost anlösen sollen. Das brachte aber nur bedingt etwas. Ich fand die Vorstellung auch nicht toll, das Zeugs stundenlang feucht zu halten und auf dem Lack zu lassen.


Ich bin dann bei den Produkten von Meguiar's gelandet. Da gibt es eine Knete, die zusammen mit einem Spray eingesetzt wird, um Verunreinigungen vom Lack zu entfernen. Das Ergebnis ist gut zu kontrollieren, wenn die Finger in einer Tempo-Taschentuch-Tüte stecken und man dann damit über den Lack fährt.

Nach dem ich mir das Megauiar's Quick Clay Detailing System besorgt hatte, wurde das Auto gründlich gereinigt. Mit hervorragendem Erfolg, der Flugrost ließ sich besser entfernen als mit allen anderen Mitteln, auch andere Flecken, wie Baumharz usw. verschwanden recht schnell. Der Lack glänzt nach der anschließenden Politur und dem Versiegeln mit Proukten desselben Herstellers als wäre er nass.

Ich hätte nie gedacht, dass mir eines Tages das Säubern meines Autos Spaß machen würde.Ich habe dann vor Begeisterung auch noch andere Mittel des Herstellers gekauft - für Kunststoffe innen und außen, zur Reinigung des verkratzten Acryls über dem Tacho. Kunststoffe sehen wirklich wieder frisch aus, die Farben sind intensiv. Und es hat den Sommer über gehalten. Mal sehen, was in ein paar Tagen davon übrig ist, wenn der Wagen nach dem Winter ausgepackt wird.

1. Februar 2008

Marie?

Vor Serienstart der Fertigung wurden die ersten Modelle des R4 einem intensiven Test unterzogen. Im Herbst 1959 starten die ersten Testfahrten des Prototypen 112 - die Geburt des R4. So wurde erstmalig ein neues Fahrzeug komplett auf seine Schwachstellen hin untersucht, um einen optimalen Produktionsstart zu haben. So fuhren die ersten 14 Exemplare nicht weniger als 2 Millionen Kilometer.

Dazu wurden Fahrzeuge des R4 nach Sardinien, in die USA und in andere Gegenden gebracht, um dort auf schlechten Straßen, bei Hitze und Kälte die Serienreife zu beweisen. In Paris wartete man neugierig auf die Ergebnisse der Testfahrten. Um die Konkurrenz nicht aufzuwecken, wurde mit vermeintlich harmlosen Telegrammen (die man bei der Post ja in Klarschrift lesen konnte) kommuniziert. Der R4 erhielt dazu einen geheimen Codenamen : "Marie-Chantal".

Ein Telegramm nach Paris: "Marie-Chantal und ihre Kinder senden ihren Eltern die besten Wünsche." sollte heißen: das Testfahrzeug funktioniert einwandfrei.

Im Sommer 1961 wurden die Montagebänder eingerichtet und die Auslieferung konnte beginnen.

Und weil ein Auto in Frankreich weiblich ist und mir zumindest der erste Teil des Namens gefällt, heißt meiner nun Marie.